Mein Ansatz

Begegnung, Beziehung und Gespräch

Das Gespräch ist zentral für ein therapeutisches Geschehen. Begegnung und Beziehung werden möglich, ermöglicht Klärung, Ordnung und Auseinandersetzung mit Ereignissen der Vergangenheit, der Situation im Hier und Jetzt und schafft Perspektiven mit Blick in die Zukunft.

Ohne eine therapeutische Beziehung gibt es keine Psychotherapie. Die therapeutische Beziehung ist ein wesentlicher, grundlegender und notwendiger therapeutischer Faktor; die Beziehung aufeinander vollzieht sich wie ein unsichtbares Band durch Gespräch.

Die Bedeutung von Sprache, Gespräch und Haltung sind für unsere Psychotherapie zentral. Das Gespräch lebt vom Geist der Sprache und von der Präsenz der Gesprächsteilnehmer*innen. In einem guten Gespräch können wir eine Erweiterung und Bereicherung unseres Horizonts erleben. Ein therapeutisches Gespräch kann Bewusstwerdung und Bewusstseinserweiterung, Klärung und Entlastung, Einsicht und Bewältigung ermöglichen.

Die Grundlage meiner Arbeit basiert auf der anthroposophischen Menschenkunde (Rudolf Steiner) und integriert gegenwärtige wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Psychologie, Psychotherapie und Medizin.

Über Begegnung und Gespräch kommen fallspezifisch therapeutische Methoden zum Einsatz – in der Kommunikation oder in Übungen, Meditationen und systemischen Strukturaufstellungen.

Anthroposophie-basierte Psychotherapie (AbP®)

(in Anlehnung an das IAbP – Institut für Anthroposophie-basierte Psychotherapie)

Die anthroposophie-basierte Psychotherapie bildet die Grundlage meiner psychotherapeutischen Arbeit.

Unsere Gedanken, unser Wille, Bewusstsein und Empfindungen uvm. weisen Eigenschaften auf, die als Merkmale des Geistigen bzw. Seelischen bezeichnet werden können. Geistiges lässt keine direkte Wechselwirkung mit den bekannten naturwissenschaftlichen Grundkräften – wie Gravitation, elektromagnetischen Kräften etc. – erkennen. Auch liefert uns die Neurophysiologie über unsere Gewissheit zur Existenz als bewusste Wesen bis heute keine Antwort. (Erste Erkenntnisse aus der Quantenphysik lassen sich damit schon eher in eine Verbindung bringen…)

Nachdem die hier beschriebenen grundlegenden „seelischen“ Fähigkeiten Voraussetzung für unser Verhalten und Tun, wie auch der therapeutischen Arbeit darstellt, brauchen wir als Grundlage eine schlüssige fundierte Beschreibung der Seele und ihren Fähigkeiten. Die Anthroposophie von R. Steiner stellt uns dafür ein schlüssiges Bild zum Verständnis über die „Seele“ zur Verfügung.

Menschenkundliche Grundlage – Dreigliederung und Organisation der Wesensglieder
Dabei wird der Mensch mit seiner Dreigliederung in seiner leiblichen, seelischen und geistigen Existenz gesehen. In der leiblichen Organisation finden sich die drei Bereiche von Nerven-Sinnes-System, Rhythmisches System und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System. Im Seelischen finden wir eine Differenzierung in die Grundfähigkeiten des Denkens, des Fühlens und des Wollens. Im Geistigen haben wir eine Differenzierung von drei Bewusstseinszuständen, die des Wachbewusstseins, des Unterbewusstseins (Schlaf oder Trance) und des Unbewussten.

Ihre Organisation wird in die vier Bereiche der physischen Organisation (Beschaffenheit des Körpers), der Lebensorganisation (Vitalität, Lebensenergie), Empfindungsorganisation (Empfindungen, Seelisches) und Ich (Bewusstsein, Selbststeuerung) aufgeteilt. Diese Ebenen stehen in Verbindung zueinander und interagieren. Mit diesem Blick auf den Menschen lassen sich bei einer Krankheitsentstehung Körper und Seele nicht unabhängig voneinander betrachten – sondern nur in Zusammenhängen und deren Qualitäten, komplementär und polarisierend denkend.

Der Mensch ist beleibt – belebt – beseelt – begeistet.

Gesprächstherapie

Auf Grundlage der Menschendkunde in der Anthroposophie-basierten Psychotherapie (nach Markus Treichler und Johannes Rainer)

Ein wesentlicher Aspekt dieser Therapie ist, dass der Heilungsprozess aus dem eigenen Bewusstsein, unserer Bewusstseinsseele heraus geschieht.

Dies steht im Gegensatz zu Ansätzen der Verhaltenstherapie, wo aufgrund von Symptomen angesetzt wird oder der analytischen Psychotherapie, bei der in Verbindung mit unbewussten Mustern Erkenntnisse kognitiver Art analysiert werden. Eine Therapie aus der Bewusstseinsseele heraus baut darauf auf, dass bei einem Heilungsprozess die drei Elemente Leib – Seele – Geist und ihr Zusammenspiel in Betracht gezogen wird. Liebe zum Unbekannten (wie z.B. Offenheit, Neugier), Ergebenheit im Tun (wie z. B. Motivation, Empfindung), ein klarer Geist (wie z.B. Einschätzung eigener Kompetenzen, Sinn) und ein gutes Selbstgefühl (wie z.B. Abgrenzungsfähigkeit, Schutz) in einem geschützten Rahmen spielen dabei eine große Rolle.

Unter Einbeziehung von Aspekten der personenzentrierten Gesprächstherapie (nach Carl Rogers)

Dieses Verfahren ist bekannt als ein humanistisches Verfahren, das auf Arbeiten von Carl R. Rogers basiert.

Mit Hilfe des Therapeuten kann der Klient sein Erleben und Verhalten selbst erkunden, um die in ihm angelegten Ressourcen wieder zu erlangen und dadurch selbst die Problematiken lösen zu können (Hilf mir es selbst zu tun). Grundlage sind dabei ein mitschwingendes empathisches Verständnis, eine auf Augenhöhe stattfindende Wertschätzung und eine Kongruenz zur eigenen inneren Haltung – sowohl für den Klient als auch für den Therapeuten. Dieses Verfahren eignen sich, auch in Ergänzung zu anderen Verfahren, wenn die Erscheinungsbilder Ängste sozialer Art, Zwänge, spezifische Phobien, Panikattacken oder posttraumatische Belastungen aufzeigen.

Mit Möglichkeiten für eine lösungsfokussierte Kurzzeittherapie (nach Steve de Shazer / Insoo Kim Berg)

Der Ansatz dieser Therapie liegt auf der primären, fast ausschließlichen Fokussierung auf Lösungen und Wirklichkeitskonstruktionen.

Die lösungsfokussierte Kurzzeittherapie geht davon aus, dass es wichtiger ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen und inneren Stärken zu konzentrieren. Das Eingehen auf Probleme steht hier im Hintergrund. Probleme werden nicht exploriert, sondern die darin verborgenen Fähigkeiten und Ressourcen herausgearbeitet. „Wer über Probleme spricht, schafft Probleme - wer über Lösungen spricht, schafft Lösungen.“ (Steve de Shazer). Eine bekannte Methodik von Steve de Shazer ist die „Wunderfrage“.

Hypnosystemische Therapie

(in Anlehnung an Dr. Gunther Schmidt)

In der hypnosystemischen Arbeit wird von willkürlicher Kontrolle, also was ich direkt beeinflusse, zu mehr unwillkürlicher Selbststeuerung übergeleitet. Hier kurze Beispiele: „Sie merken, dass Sie im Gesicht rot vor Aufregung werden, können dies aber nicht beeinflussen“. „Sie reagieren spontan, im Affekt auf etwas, was Sie nicht willentlich steuern können“. „Belastende Gefühle, Erinnerungen oder Gedanken kommen in Ihnen (immer wieder) auf, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Sie können es nicht steuern, so wie sie es gerne würden“. - Es geschieht einfach.

Mit Hilfe einer hypnotischen Trance, bei der der Klient die volle Kontrolle in seinem Tun behält, wird mit Hilfe der Aufmerksamkeitsfokussierung auf unterbewusste Prozesse aufmerksam gemacht. Diese Prozesse sind in der Regel im Rahmen einer Reflexionsarbeit nicht oder nicht hinreichend genug zugänglich.

Dabei wird mit Hilfe dieser Trance eine innere Bühnenwelt, ein „Seitenmodell“ mit Ressourcen und Kompetenzen entwickelt. Das Entdecken einzelner Seiten im Inneren spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei der Betrachtung der Beziehungen, die die inneren Seiten zueinander entwickeln, erlernen wir einen systemischen Gesamtblick auf unser inneres System einzunehmen. Es entstehen daraus sich Wahlmöglichkeiten. Auch unterschiedliche Perspektiven und Haltungen können dann leichter eingenommen werden. Mit Blick auf die Beziehungen, Kompetenzen und Ressourcen zwischen einzelnen Seiten wird es möglich durch einen „als-ob“ Rahmen Bahnungen anzulegen, die unser Erleben und damit unsere (konstruierte) Wirklichkeit für die Außenwelt positiv beeinflussen.

Systemische Strukturaufstellungen

(in Anlehnung an Prof. Dr. Matthias Varge von Kibèd, Insa Sparrer)

Die Aspekte, zu denen wir selbst in einer Beziehung zu anderen Personen und/oder Dingen zur Welt stehen, um welche es bei unserem Anliegen gerade geht, kann mit Hilfe einer „systemischen Strukturaufstellung“ nach außen durch Elemente, Figuren oder Repräsentanten sichtbar gemacht werden. Ein inneres Bild wird im Äußeren aufgestellt – so wie wir es empfinden.
Es kommen kontextuelle, unterschiedsbildende und zirkuläre Fragen zum Einsatz, die die Beziehungen und ihre Wechselwirkungen aufzeigen, um Ihre Situation, Problemstellung und Lösung besser greifbar zu machen. Die Struktur des aufgestellten Bildes wird dann verändert, bis eine Variation von „besser“ entsteht.

Durch die Aufstellung im Außen wird ein zusammenhängendes Gestaltendes zwischen Problemstellung und deren Aufrechterhaltung beschrieben. Die Gefahr, Dinge zu einfach oder nur linear-kausal zu betrachten wird vermieden. Es zeigt sich eine dem Problem angemessene Wechselwirkung zwischen den aufgestellten Elementen innerhalb der Struktur. So kann z.B. jede Ursache gleichzeitig auch Wirkung für etwas anderes sein. Eine große Rolle spielt dabei, was als ein Repräsentant für etwas aufgestellt werden kann und was nicht.

Damit könne wir auf syntaktische (nicht inhaltlicher) Weise und Neues erfahren und in uns aufnehmen, um mit den gewonnenen Erkenntnissen das Ergebnis als ein geändertes inneres Bild in uns aufnehmen – eine neue oder veränderte innere Haltung er-leben.

Lösungs­fokussierte Krisen­interventionen auf Grundlage der Psycho­traumatologie

(in Anlehnung an Dr. Hélène Dellucci)

Je krisenhafter unsere Situation ist, umso mehr verhaftet sie sich in unserem Körper und facht eine problemorientierte Spirale in uns an. Sicherheit steht daher in jeder Phase der Therapie an erster Stelle. Voraussetzung dafür ist eine konstruktive und vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und mir. Haben Sie eine akute Belastung zu bewältigen, kann dies nur in Verbindung mit einer körperlichen Arbeit gelingen. Die Integration des Körpers in die Sitzungen spielt daher immer wieder eine wichtige Rolle, wie z.B. Entspannungsübungen, Herzkohärenzatmung, Stabilisierungsübungen usw. In jeder Sitzung erhalten die bei Ihnen aktuell aufkommenden Emotionen oder Belastungen ihre Aufmerksamkeit und werden bearbeitet. Auch finden Übungen statt, in denen sie lernen, sich von einer Belastung in bestimmten Momenten wieder zu lösen und zu beruhigen. Sie lernen auch, wie sie sich in Ihrem Alltag jederzeit an einen inneren sicheren Ort begeben können.

Um Vergangenes, was sich immer noch gegenwärtig zeigt und sich quer in Ihr Bewusstsein legt, in die Vergangenheit einsortieren zu können, biete ich Ihnen unterschiedlichste Arbeitstechniken an. Diese gehen von imaginativen Bildverarbeitungsprozessen über Gesprächsformate bis hin zum Schreiben. Ihre Erlebnisse werden dadurch nicht vergessen, aber Sie lernen auf Ihre Art und Weise gut damit in Ihrem Leben umzugehen, sich zu schützen und wieder positiver in die Zukunft schauen zu können.

Traumazentrierte Beratung

Bei einer traumazentrierten Beratung sind die Grenzen weiter gesteckt und es kann sehr niedrigschwellig gearbeitet werden.

Es wird differenziert zwischen schweren, belastenden Lebenssituationen, denen nicht unmittelbar ein traumatisches Erleben zugrunde liegen muss, der Mensch sich dennoch schwer belastet fühlt. Beide Ausgangssituationen benötigen eine Stabilisierung und Reorientierung im Hier und Jetzt. Eine mutmachende und kräftigende Begleitung, die über das übliche Maß von z.B. lösungsorientierter Beratung hinaus geht und dennoch keine Abgrenzung zur Therapie vollzieht. Eine Begleitung, die mitten im Alltag anwendbar und hochwirksam ist.

Die Traumaberatung findet im Hier und Jetzt statt. Es geht bei der Beratung nicht in die Vergangenheit, sondern fokussiert sich auf die Gegenwart und die Zukunft. Sie arbeitet ressourcenorientiert und arbeitet immer nah an der Klientin oder dem Klienten. Dabei richtet sie sich an Erwachsene, ggfls. auch an junge Erwachsene und Jugendliche ab mind. 16 Jahre.

Meine Angebote im Rahmen einer traumazentrierten Fachberatung sind u.a.:

  • Konfliktberatung im sozialen Kontext
  • Erziehungs- und Familienberatung
  • Paarberatung, Trennungsberatung
  • Beratung alter Menschen
  • Trauerberatung

Das Angebot richtet sich vorwiegend an Erwachsene, gegebenenfalls auch an junge Erwachsene, die sich schwerbelastet fühlen. In der Beratung geht es um den Wieder-Aufbau von äußeren und inneren Ressourcen. Eine Konfrontation mit einem evtl. vorhandenen Trauma findet in diesem Kontext nicht statt. Im Vordergrund stehen hier der Aufbau von äußerer und innerer Sicherheit. Insofern sprechen wir hier von Sicherheit, Ressourcen, Achtsamkeit, Distanzierung, Umgang mit Verletzungen oder verletzten Anteilen.


kostenfreies und unverbindliches

Erstgespräch

Wenn Sie sich für eine Psychotherapie oder ein Coaching interessieren, können Sie mich gerne für ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch kontaktieren.

Rufen Sie mich einfach an

+49 (0) 8809 / 1567

oder schreiben Sie mir eine E-Mail

info@praxis-am-heugraben.de